Selbstbestimmung undder freie Wille
Wir werden als lebendige Wesen, Mensch oder Tier invorgefertigte, aus Gesellschaftskräften und aus Naturkräften entstandeneStrukturen hineingeworfen ohne gefragt zu werden, ob wir dies wollen odernicht.
Schon der analytische Lebensbeginn hat also mit einer freienEntscheidung nichts zu tun und ist alles andere als selbstbestimmt.
Wie soll dann das Leben aus freiem Willen gestaltet sein,wenn es schon sich selbst nicht verursacht hat?
Ist es ein Geschenk oder ein Auftrag?
Ist es eine Qual oder ein Privileg?
In der Ursache des Lebens liegt der ungeheuere Antrieb, die Dynamikund analytische Gestaltung des Seins.
Wir können uns das Sein nicht ohne Leben vorstellen, da wirin unserem Leben einfach sind und deshalb Leben ohne Sein nicht sein kann.
Alleine die Ursache des Lebens gibt dem Sein das Bewusstseinund Augen zum sehen.
Leben braucht das Sein als Basis um seine Dynamik und Gestaltungskraftzu realisieren, um das Sein zu formen und ihm Gesicht zu geben.
So ist (meinetwegen) ein Stein oder ein Molekül aufgrundseines Daseins ein seiendes Wesen, um im Zusammenspiel mit vielen anderenWesenheiten ein konglomerates und ein komplexeres Sein zu bewerkstelligen.
Es ist aus derselben Grundwesenheit ein ganzes Sein undWesen, welches wir z. B. Natur nennen und dennoch unendlich differenziert.
Es sind also Wesenheiten die untereinander kommunizieren undinteragieren, je nach Energiezuständen und individueller Zielrichtung.
Aus der Kluft zwischen Ruhe und Bewegung erwächst dieEnergie, um beides zu vereinen.
Energie als unabdingbare Voraussetzung zu Bewegung undGegenbewegung, zum Austausch von Informationen und mitteilen wird freigesetzteben durch Teilen, Tauschen und Verschmelzen.
So hat also jede Wesenheit, je nach Grad ihrer Organisationeine gewisse eigene Entscheidung darüber zu treffen wie weit sie sich in solcheinen „Tauschhandel“ mit anderen Wesenheiten einlässt oder nicht.
So etwas ist natürlich auch eine Freiheit, über die Art undWeise der Lebensumstände und deren Zukunft zu befinden.
Jedoch die Entscheidung über „Sein oder Nichtsein“ kann einseiendes Wesen nicht fällen, da schon seine pure Existenz ohne seine eigenefreiheitliche Entscheidung vorhandenist.
Somit entscheidet sich z. B. ein Selbstmörder nicht zum„Nichtsein“ sondern zum „Anderssein“
Also ist unser viel gepriesenes Selbstbestimmungsrecht oderdas „selbstbestimmte Leben“ keine schicksalhafte Gabe, die über Sein oderNichtsein bestimmt, sondern lediglich die Art des zukünftigen Seins wählt unddieses eben in vorgegebene Seinsformen.
Wir können nicht aufhören zu leben, in welcher Form auchimmer.
Selbst die Möglichkeiten unter Seinsformen undSeinsumständen auszuwählen, sind sehr eingeschränkt.
Über Freiheit und...
Die Tatsache, dass wir von Freiheit reden, obwohl dieseendet mit dem Tod, die Tatsache, dass wir von Zukunft reden, obwohl dieseebenfalls mit dem Tod endet, muss für uns eigentlich eine beunruhigendeTatsache sein.
Wir sollten darüber nachdenken und nicht einfach kleinbeigeben oder es nachfolgenden
Generationen überlassen, nur weil uns die individuellenAuswege aus diesem Dilemma
scheinbar verbaut sind.
Warum denken wir nicht das Leben, warum denken wir nicht dieZukunft und die Freiheit ohne Einschränkungen?
Das freiheitliche Tun ist offensichtlich in dieser Weltnicht möglich, ebenso das zukünftige
Tun. Auch das Tun für künftige Generationen ist lediglicheine Ausrede, das Tun für uns ist
aussichtslos.
Warum also existieren solche Ziele und es sind sogar unsereHauptziele und Lebensziele?
Warum ziehen wirnicht den einzigen logischen Schluss?Wofür haben wir Verstand?
Es gibt und gab zu jeder Zeit eine Menge intellektueller Glimmzüge undBeruhigungspillen um der direkten Begegnung mit unserer materiellen Endlichkeitaus dem Wege zu gehen, jedoch letztlich vergeblich.
Selbst die moderne Wissenschaft macht sich ganz und garlächerlich, mit primitivem Gerät den komplexen geistig-materiellenLebensbereich und geistig-materiellen Zusammenhang ausloten zu wollen.
Diese Welt in der wir jetzt leben gibt uns nicht das, waswir zum leben suchen und brauchen.
Deshalb zerstören wir sie auf der Suche nach dem Leben.
Es gibt aber diese Welt des Lebens, sonst würden wir sie,jeder für sich, nicht suchen.
Es gibt diesen Stein der Weisen und er hat einen Namen.